Ein internationales Forschungsteam unter Beteiligung des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) konnte zeigen, dass ein oraler Glukosetoleranztest (OGTT) bereits in der Frühschwangerschaft entscheidende Hinweise auf einen möglichen Schwangerschaftsdiabetes liefert. Die Blutzuckerwerte aus einem frühen OGTT können aber nicht nur die spätere Entwicklung von Schwangerschaftsdiabetes und einen damit einhergehenden schwereren Krankheitsverlauf zuverlässig vorhersagen, sondern auch den Bedarf an Insulintherapie. „Unsere Ergebnisse zeigen, dass frühe Blutzuckertests nicht nur eng mit einem gestörten Glukosestoffwechsel assoziiert sind, sondern auch das spätere Erkrankungsrisiko widerspiegeln. Dies eröffnet uns die Möglichkeit einer verbesserten Risikostratifizierung bereits zu Beginn der Schwangerschaft“, erklärt die Erstautorin Priv.-Doz. Dr. Evelyn Huhn, Klinik und Poliklinik für Geburtshilfe und Pränatalmedizin.

Im Rahmen der prospektiven, multizentrischen Kohortenstudie wurden 657 schwangere Frauen an sechs Zentren in Österreich, Deutschland und der Schweiz untersucht. Bei einer medianen Schwangerschaftswoche von 13,4 erfolgte ein verblindeter 75g-OGTT sowie die Bestimmung mehrerer Biomarker. Zwischen der 24. und 28. Schwangerschaftswoche wurde ein zweiter OGTT zur Diagnosestellung durchgeführt. Insgesamt entwickelten 12,6 Prozent der Studienteilnehmerinnen einen Schwangerschaftsdiabetes.

Literatur: Huhn et al. The utility of early gestational OGTT and biomarkers for the development of gestational diabetes mellitus: an international prospective multicentre cohort study. Diabetologia. 2025.
DOI: https://doi.org/10.1007/s00125-025-06517-0

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