Eine mögliche Begleiterkrankung von Migräne ist das Restless-Legs-Syndrom (RLS). Wie die beiden episodischen Erkrankungen allerdings zeitlich zusammenhängen, war lange unklar. Die vorliegende Studie untersuchte die zeitliche Beziehung zwischen Migräne und RLS-Attacken.

Dazu wurden Migränepatienten mit RLS  von einer Kopfschmerzklinik rekrutiert. Unter anderem wurden Patienten mit täglichen Kopfschmerzen oder täglichen RLS-Symptomen von der Analyse ausgeschlossen. Die Patienten dokumentierten ihre Kopfschmerz- und RLS-Anfälle über zwei Wochen in einem Tagebuch. Der Schweregrad jeder Attacke wurde mit einer 4-Punkte-Skala (sogenannte Likert-Skala, 0-3)  eingeschätzt.

30 Patienten mit Migräne und RLS nahmen an der Untersuchung teil. 28 der Teilnehmer (durchschnittliches Alter 35,5 Jahre) waren Frauen, 2 waren Männer. Auf der Basis von 420 Tagesaufzeichnungen waren Migräneattacken häufig mit folgenden RLS-Anfällen in derselben oder folgenden Nacht assoziiert. RLS-Anfälle waren mit Migräneattacken nur am selben Tag assoziiert. Insgesamt zeigte sich in diesem kurzen untersuchten Zeitfenster von zwei Wochen eine Korrelation der Häufigkeit von Migräne- und RLS-Attacken.

Die kleine Studie demonstrierte damit einen möglichen zeitlichen Zusammenhang zwischen Migräne und RLS. Die Assoziation war stärker und dauerte länger an in der Richtung von Migräne, die RLS-Symptome triggerte, als in der umgekehrten Richtung. Weitere Untersuchungen zu diesem Zusammenhang wären zu wünschen. Betroffene mit beiden Erkrankungen könnten somit eventuell mit vorbeugenden Maßnahmen für die eine Problematik auch die Häufigkeit der anderen Erkrankung reduzieren.

Referenz:

Chen, Ping-Kun, Jong-Ling Fuh, and Shuu-Jiun Wang. “Bidirectional Triggering Association between Migraine and Restless Legs Syndrome: A Diary Study.” Cephalalgia 36, no. 5 (April 20, 2016): 431–36. https://doi.org/10.1177/0333102415596444.