PCO-Syndrom wird häufig von Angststörungen, Depressionen und Essstörungen begleitet
Die Studie zeigte, dass Frauen mit PCO-Syndrom häufiger unter Depressionen, Angststörungen oder Essstörungen litten und dahingegen untersucht werden sollten. Die Wissenschaftler sagen, dass mehr Studien zu den Effekten von verschiedenen Therapieoptionen auf die Psyche, die Lebensqualität und das Essverhalten durchgeführt werden sollten.
Das PCO-Syndrom kann die Lebensqualität und die psychische Gesundheit stark beeinflussen. Wissenschaftler aus sieben verschiedenen Ländern untersuchten jetzt psychische Erkrankungen, Lebensqualität und Essstörungen bei Frauen mit PCO-Syndrom.
Das PCO-Syndrom beeinflusst auch die Psyche
Das PCO-Syndrom und seine Begleitsymptome können bei den Betroffenen auch die Psyche beeinflussen. Daraus können Depressionen, Angststörungen oder auch Essstörungen entstehen. Bei Depressionen entsteht ein dauerhaftes Gefühl von Leere, Traurigkeit und Selbstzweifeln. Die Betroffenen haben wenig Energie und leiden an Schlafstörungen aber auch Schwindel, Kopfschmerzen oder Verdauungsstörungen. Auch Angststörungen äußern sich durch eher unspezifische körperliche Symptome wie Herzrasen oder Übelkeit. Die Betroffenen haben unrealistisch übersteigerte Angst in bestimmten Situationen oder auch in allgemeinen Lebensbereichen.
Essstörungen hängen auch mit Übergewicht und Diäten zusammen
Essstörungen können beispielsweise Magersucht, Bulimie und Binge-Eating-Störungen sein. Sie können vor allem auch durch Übergewicht, Diäten und Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper entstehen. Beim Binge-Eating werden während eines Essanfalls große Mengen Essen unkontrolliert verschlungen. Bei der Bulimie kommt es ebenfalls zu Essattacken, nach denen die Betroffenen Erbrechen auslösen, um das Essen wieder los zu werden. Magersucht-Betroffene sind hingegen auffallend dünn und reduzieren ihr Gewicht durch Hungern oder übertriebenen Sport.
Vor allem Übergewicht und Unfruchtbarkeit beeinflussen die Lebensqualität
Die Wissenschaftler werteten die Ergebnisse mehrerer Studien zum PCO-Syndrom aus. Diese Studien zeigten, dass die Patientinnen häufiger auffällig hohe Werte für Depressionen und Angststörungen haben. Außerdem hatten sie ein erhöhtes Risiko für mittelschwere und schwere Symptome einer Depression und Angststörung. Fettleibigkeit, Hyperandrogenismus (Vermännlichung) und die Fruchtbarkeit zeigen einen Zusammenhang zu den Symptomen der Depression und Angststörung. Auch die Lebensqualität wird am stärksten negativ durch Unfruchtbarkeit und Gewicht beeinflusst. Einige Studien zeigten auch ein erhöhtes Vorkommen von Essstörungen unter Patientinnen mit PCO-Syndrom. Studien, die verschiedene Behandlungen und Therapiemöglichkeiten (sowohl Medikamente als auch Lebensstilveränderungen) untersuchten, konnten keine Auswirkungen der Therapien auf Depressionen, Angststörungen oder Lebensqualität sehen.
Die Studie zeigt daher, dass Frauen mit PCO-Syndrom häufiger unter Depressionen, Angststörungen oder Essstörungen litten und dahingegen untersucht werden sollten. Die Wissenschaftler sagen, dass mehr Studien zu den Effekten von verschiedenen Therapieoptionen auf die Psyche, die Lebensqualität und das Essverhalten durchgeführt werden sollten.
Referenz: Dokras A, Stener-Victorin E, Yildiz BO, et al. Androgen Excess- Polycystic Ovary Syndrome Society: position statement on depression, anxiety, quality of life, and eating disorders in polycystic ovary syndrome. Fertil Steril. 2018;109(5):888-899. doi:10.1016/j.fertnstert.2018.01.038
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