Kein erhöhtes Risiko für chronisch entzündliche Darmerkrankungen bei Psoriasis
Die Inzidenz für entzündliche Darmerkrankungen bei Patienten mit Psoriasis ist gering. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Patienten Interleukin-17-Inhibitoren einnahmen oder nicht.
Zwischen verschiedenen Autoimmunerkrankungen gibt es häufig Zusammenhänge. Eine Studie aus den USA untersuchte jetzt anhand von Real-World-Daten das Risiko für die Entstehung einer entzündlichen Darmerkrankung bei Patienten mit Psoriasis, die Interleukin-17-Inhibitoren einnahmen.
In der retrospektiven Kohortenanalyse werteten die Wissenschaftler elektronische Gesundheitsdaten aus. Sie bestimmten die Inzidenz für entzündliche Darmerkrankungen nach 6 Monaten und einem Jahr.
Inzidenz bei Behandlung mit Interleukin-17-Hemmern nicht erhöht
Die Inzidenz für entzündliche Darmerkrankungen nach 6 Monaten betrug 0,16 % (3 von 1 821 Patienten) bei Patienten mit Psoriasis, die Interleukin-17-Inhibitoren bekamen, 0,24 % (3 von 1 246 Patienten) bei den Patienten, die Secukinumab erhielten und 0,11 % (239 von 213 000 Patienten) bei den Patienten ohne Medikamente.
Nach einem Jahr betrug die Inzidenz 0,27 % bei Interleukin-17-Inhibitoren, 0,32 % bei Secukinumab und 0,19 % bei Patienten ohne Medikamente. Die angepasste Analyse zeigte keine signifikante Differenz zwischen Patienten mit und ohne Medikamente für das Risiko einer entzündlichen Darmerkrankung nach 6 Monaten und einem Jahr. Auch zwischen Patienten mit und ohne Secukinumab gab es keine signifikanten Unterschiede.
Die Inzidenz für entzündliche Darmerkrankungen bei Patienten mit Psoriasis ist gering. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Patienten Interleukin-17-Inhibitoren einnahmen oder nicht.
Referenz: Wright S, Alloo A, Strunk A, Garg A. Real-world risk of new-onset inflammatory bowel disease among patients with psoriasis exposed to interleukin 17 inhibitors. J Am Acad Dermatol. 2020;83(2):382-387. doi:10.1016/j.jaad.2020.04.010
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