Phase-III-Studie für mRNA-Impfstoff
Tübinger Institut für Tropenmedizin startet mit Zulassungsstudie
Am Universitätsklinikum Tübingen startet die Phase-III-Studie zur Testung des mRNA-Impfstoffs des Unternehmens CureVac gegen das Coronavirus. Die weltweite Zulassungsstudie wird unter der Leitung von Prof. Peter G. Kremsner unter anderem am Tübinger Institut für Tropenmedizin, Reisemedizin und Humanparasitologie durchgeführt.
Um den abgesicherten Nachweis von Wirksamkeit und Sicherheit des neuen mRNA-Impfstoffs gegen Sars-CoV-2 zu erbringen, startet nun an vielen Zentren weltweit die Phase-III-Studie zur Zulassung dieses Impfstoffs. Nach erfolgter Zulassung durch das Paul-Ehrlich-Institut konnte bereits am Freitag, 11. Dezember, der erste Proband in Tübingen in die Studie eingeschlossen werden. Die erste Impfung ist für den 14. Dezember geplant. International werden für die Phase-III-Studie 36.000 freiwillige Probanden geimpft, die Hälfte erhält den Impfstoff, die andere Hälfte ein Placebo. Am Studienzentrum in Tübingen sollen in den kommenden Wochen 1.000 Personen den Impfstoff erhalten. Im Anschluss werden dann die Impfstoffverträglichkeit und der Infektionsstatus der geimpften und nicht-geimpften Teilnehmer durch regelmäßige Corona-Tests überprüft. Zusätzlich zum regelmäßigen Screening werden symptomatische Probanden getestet.
Zur Studie
Die klinische Testung des Impfstoffs des Unternehmens CureVac startete am 18. Juni 2020 ebenfalls am Universitätsklinikum Tübingen. In Phase I wurde der Impfstoff über 250 gesunden Probanden im Alter von 18 bis 60 Jahren verabreicht, um dessen Verträglichkeit und Immunogenität zu überprüfen. In der zweiten Phase werden seit Spätsommer 690 Probanden in klinischen Zentren in Peru und Panama geimpft.
Über mRNA-Impfstoffe
Bei der Impfstudie handelt es sich um einen synthetisch erzeugten mRNA-Impfstoff (messenger-Ribonukleinsäure). Im Gegensatz zu herkömmlichen Impfungen, bei denen der Wirkstoff mittels Viren über mehrere Monate angezüchtet und dann in abgeschwächter Form injiziert wird, verzichtet der mRNA-Impfstoff auf lebende Krankheitserreger und Zellkulturen. Dadurch verringern sich mögliche Sicherheitsrisiken. Ein mRNA-Impfstoff besteht aus den für das Virus typischen Sequenzen für Eiweißstoffe, die im Körper eine Immunreaktion provozieren und somit immun machen.
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