Künstliche Befruchtung: Geringerer Erfolg durch Stress und Ängste
Frauen, die eine IVF erhalten, haben ein höheres Level an Stress, Angststörungen und Depressionen als die Allgemeinbevölkerung. Eine erhöhte psychologische Belastung durch die Unfruchtbarkeit senkte auch den Erfolg einer IVF. Eine psychologische Betreuung der Betroffenen könnte den Erfolg einer IVF erhöhen.
Millionen Menschen weltweit sind von Unfruchtbarkeit betroffen. Eine Studie aus Kasachstan untersuchte, welche Auswirkungen Stress, Depressionen und Angststörungen bei einer künstlichen Befruchtung (IVF) haben.
In der prospektiven Kohortenstudie werteten die Wissenschaftler Fragebögen zu psychologischen Problemen von 304 unfruchtbaren Frauen aus. Das Durchschnittsalter lag bei 33,7 Jahren, die durchschnittliche Zeit der Unfruchtbarkeit bei 5,9 Jahren. Mehr als 80 % der Frauen hatten einen CES-D-Wert (Center for Epidemiologic Studies Depression Scale) von 16 oder höher und hatten damit ein erhöhtes Risiko, eine klinische Depression zu entwickeln. Die Durchschnittswerte, die Werte der verschiedenen Skalen des FPI (Fertility Problem Inventory), die allgemeinen Stresswerte und die Angststörungswerte (STAI-S und STAI-T) waren höher bei nicht schwangeren Frauen als bei schwangeren Frauen. In einer logistischen Regressionsanalyse waren die Werte negativ mit einer klinischen Schwangerschaft assoziiert.
Frauen, die eine IVF erhalten, haben ein höheres Level an Stress, Angststörungen und Depressionen als die Allgemeinbevölkerung. Eine erhöhte psychologische Belastung durch die Unfruchtbarkeit senkte auch den Erfolg einer IVF. Eine psychologische Betreuung der Betroffenen könnte den Erfolg einer IVF erhöhen.
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Referenz:Aimagambetova G, Issanov A, Terzic S, et al. The effect of psychological distress on IVF outcomes: Reality or speculations? Paffoni A, ed. PLoS One. 2020;15(12):e0242024. doi:10.1371/journal.pone.0242024