Neuromodulation bei Migräne: Systematischer Review und Meta-Analyse
Ein systematischer Review mit Meta-Analyse ermittelte, wie effektiv Neuromodulationsmethoden für die Migränebehandlung sind. Elektrische Fernstimulation für die Akutbehandlung und verschiedene präventive Methoden zeigten sich mit unterschiedlicher Effektgröße und häufig hoher Heterogenität in der Qualität der Studien effektiv. Weitere Forschung mit größeren Studien ist notwendig für eine bessere Einschätzung der Wirksamkeit der Methoden.
Es existieren verschiedene Neuromodulationsmethoden für die Migränebehandlung. Die vorliegende Studie analysierte in einem systematischen Review mit Meta-Analyse randomisiert kontrollierter Studien, wie effektiv diese Methoden sind.
Die Forscher durchsuchten die medizinwissenschaftlichen Datenbanken Medline und Embase nach Veröffentlichungen bis Juli 2020 bzw. randomisiert kontrollierte Studien zur akuten oder präventiven Behandlung von Migräne mit entweder nicht-invasiven oder invasiven Methoden der Neurostimulation. Analysiert wurden die Schmerzfreiheit nach 2 Stunden bei akuten Behandlungsmethoden und die Reduktion monatlicher Kopfschmerztage bei prophylaktischen Behandlungen. Untergruppen-Analysen wurden für verschiedene Behandlungsansätze durchgeführt.
Systematischer Review mit Meta-Analyse zur Wirksamkeit von Neuromodulation bei Migräne
Die Forscher ermittelten 38 Artikel für die qualitative Analyse. 7 Veröffentlichungen berichteten Ergebnisse zu akuten Behandlungen, 31 dokumentierten präventive Methoden. 34 der Artikel konnten für die quantitative Evaluation in der Meta-Analyse genutzt werden (6 zu Akutbehandlungen, 28 zu präventiven Behandlungen).
38 Studien für qualitative, 34 für quantitative Analyse
Remote elektrische Neuromodulation (REN), also Fernstimulation, zeigte sich in der Analyse als wirksame Akutbehandlung. Für andere Methoden lagen keine ausreichende Daten vor. Invasive Okzipitalnervstimulation (ONS) zeigte sich effektiv zur Migräneprävention mit einer großen Effektgröße, aber ausgeprägter Heterogenität in den Studien. Supra-orbitale transkutane elektrische Nervenstimulation (TENS), perkutane elektrische Nervenstimulation (PENS) und hoch-frequente repetitive transkranielle Magnetstimulation (rTMS) speziell über dem primären Motorcortex (M1) wurden in der Studienübersicht ebenfalls als wirksam gefunden, allerdings mit kleinen bis mittleren Effektgrößen. Vagusnervstimulation, rTMS über dem linken präfrontalen Cortex und kathodale transkranielle Gleichstromstimulation (tDCS) über dem primären motorischen Cortex hatten dagegen keinen signifikanten Effekt und große Heterogenität, also große Unterschiede zwischen verschiedenen Studien.
Große Heterogenität in der Qualität der Untersuchungen
Verschiedene Methoden der Neuromodulation sind von möglichem Interesse für das Management der Migräne. Allerdings ist die Qualität der Evidenz sehr niedrig, resümieren die Autoren des systematischen Reviews. Zukünftig ist zu erhoffen, dass größere und qualitativ hochwertige Studien durchgeführt werden, um die bisherigen Unklarheiten zu den verschiedenen Stimulationsansätzen gegen Migräne aufzulösen.
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Referenz: Moisset, Xavier, Bruno Pereira, Daniel Ciampi de Andrade, Denys Fontaine, Michel Lantéri-Minet, and Jérôme Mawet. “Neuromodulation Techniques for Acute and Preventive Migraine Treatment: A Systematic Review and Meta-Analysis of Randomized Controlled Trials.” The Journal of Headache and Pain 21, no. 1 (December 10, 2020): 142. https://doi.org/10.1186/s10194-020-01204-4.
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