Zusammenhang zwischen RLS bei Migränepatienten und Vitamin D
Migräne betrifft rund 10 % der Bevölkerung und ist bekannt dafür, mit anderen Krankheiten wie Asthma, Depressionen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen etc. zusammenzuhängen. Auch die weit verbreitete sensomotorische Störung RLS (engl.: restless leg syndrome = unruhige Beine) steht bekanntermaßen in Verbindung mit Migräne. Vitamin D steht nun unter Verdacht, die beiden Krankheiten zu verbinden.
Die Autoren dieser Studie analysierten das Vorkommen von unruhigen Beinen (engl.: restless leg syndrome = RLS) bei Migräne-Patienten sowie den Zusammenhang mit einem Vitamin D-Defizit. Das Ziel war dabei, die klinische Diagnose und Behandlung dieser Krankheiten zu vereinfachen und zu verbessern.
Aufbau der Kontrollstudie und durchgeführte Analysen
Zur Analyse dieser Zusammenhänge wurden in einer Kontrollstudie 175 Migräne-Patienten und 151 Personen ohne Migräne (Kontrollgruppe) untersucht. Die Kopfschmerzstärke (VAS-Score), Vorhandensein und Stärke von RLS (IRLS-Score), Schlafqualität (PSQI), Symptome von Angst und Depression (HADS) und demographische Daten wurden von sämtlichen Teilnehmern aufgenommen. Zusätzlich wurde der Vitamin D-Wert im Blutserum gemessen.
5-fach höheres Risiko von RLS in Migränepatienten mit Vitamin D-Mangel
Im Vergleich zu Kontrollgruppe hatte die Migräne-Gruppe ein niedrigeres Vitamin D-Level (21,10 ± 6,58 vs. 16,42 ± 5,6 ng/ml), eine höhere Vitamin D-Mangel Rate (45,03 vs. 72 %), vermehrtes Vorkommen von RLS (6,62 vs. 22,29 %). Verglich man die RLS-Patienten aus der Kontrollgruppe mit denen aus der Migräne-Gruppe, konnte ebenfalls ein niedrigeres Vitamin D-Level bei den Migräne-RLS-Patienten festgestellt werden (17,36 ± 5,56 vs. 13,15 ± 4,42 ng/ml), auch der Vitamin D-Mangel kam in dieser Gruppe häufiger vor (66,18 vs. 92,31 %) sowie eine erhöhte Kopfschmerz-Frequenz. Die Autoren kamen demnach zu dem Schluss, dass bei Vitamin D-Mangel als unabhängiger Risikofaktor für das Auftreten von RLS bei Migräne-Patienten 5-fach häufiger RLS auftritt.
Die Autoren folgern, dass ein signifikanter Zusammenhang zwischen einem Vitamin D-Defizit in Migränepatienten und dem Vorkommen von RLS besteht. Das Auftreten von RLS bei Migräne-Patienten war signifikant höher als in der Kontrollgruppe und könnte mit dem vermehrten Vorkommen von Vitamin D-Mangel in Verbindung gebracht werden. Allerdings sprechen die Autoren sich für eine Bestätigung der Resultate durch eine multizentrische Studie mit höherer Teilnehmerzahl aus.
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Autor: Sun S, Liu C, Jia Y, Wu J, Li H, Li X, Zhao Y. Association Between Migraine Complicated With Restless Legs Syndrome and Vitamin D. Front Neurol. 2021 Nov 15; 12: 777721. doi: 10.3389/fneur.2021.777721.
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