Mehr als die Hälfte der neu zugelassenen Medikamente sind Biopharmazeutika
- 59 Prozent der Neuzulassungen in 2022 waren Biopharmazeutika
- Anteil am Gesamtmarkt stieg auf 32,9 Prozent
- Erfolge der Biotechnologie nicht aufs Spiel setzen
Berlin (vfa). Die Biotechnologie weitet ihren Anteil am gesamten Pharmamarkt in Deutschland aus. 59 Prozent aller neu zugelassenen Medikamente im vergangenen Jahr waren Biopharmazeutika (2021: 46 Prozent). Insgesamt stieg ihr Marktanteil am Gesamtmarkt auf 32,9 Prozent (31,4 Prozent). Der Umsatz mit Medikamenten aus gentechnischer Herstellung betrug 2022 17,8 Milliarden Euro (16,1 Milliarden Euro). Das ergab der Biotech-Report kompakt „Medizinische Biotechnologie in Deutschland 2023“, der im Auftrag des vfa von der Strategieberatung Boston Consulting Group erstellt wurde.
„Die Ergebnisse unterstreichen die herausragende Relevanz der Biotechnologie für die Gesundheitsversorgung in Deutschland. Das ist nur durch leistungsstarke Unternehmen möglich. Sie sind enorm forschungs- sowie entwicklungsorientiert und leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Innovationskraft Deutschlands“, sagt vfa-Präsident Han Steutel. So sorgt die Biotechnologie auch für neue hochqualifizierte Arbeitsplätze. Die Zahl der Beschäftigten wuchs um 8,7 Prozent auf rund 50.000 – ein Zuwachs von rund 4000 Mitarbeitenden im Vergleich zu 2021.
Steutel: „Die starken Zahlen der Biotechnologie dürfen jedoch nicht über die trüben Aussichten der gesamten Pharmabranche hinwegtäuschen. Gerade die Einschnitte durch die Gesetze zur GKV-Finanzierung machen den Standort Deutschland zunehmend unattraktiver. Die Erfolge der Biotechnologie sollten nicht unnötig aufs Spiel gesetzt werden.“
Die biopharmazeutische Pipeline hat sich seit 2005 weit mehr als verdoppelt. Von 256 klinischen Entwicklungskandidaten im Jahr 2005 stieg sie auf 672 Ende vergangenen Jahres und erreichte damit das Niveau von 2021 mit 669. „Diese Stabilisierung steht für bislang sehr hohe und kontinuierliche Investitionen in die Biopharmazeutika-Pipeline“, erklärt Dr. Matthias Meergans, Geschäftsführer Forschung und Entwicklung des vfa. „Insbesondere der Anstieg der Phase-I-Projekte um 5,6 Prozent belegt, dass weiterhin viele neue innovative Wirkstoffe aus der Forschung in die Phase der klinischen Entwicklung gebracht werden.“
Den gesamten Biotech-Report kompakt „Medizinische Biotechnologie in Deutschland 2023“ können Sie hier lesen und herunterladen.
Der vfa ist der Verband der forschenden Pharma-Unternehmen in Deutschland. Er vertritt die Interessen von 48 weltweit führenden Herstellern und ihren über 100 Tochter- und Schwesterfirmen in der Gesundheits-, Forschungs- und Wirtschaftspolitik. Die Mitglieder des vfa repräsentieren rund zwei Drittel des gesamten deutschen Arzneimittelmarktes und beschäftigen in Deutschland ca. 94.000 Mitarbeiter:innen. Rund 21.000 davon arbeiten in Forschung und Entwicklung.
Foto: Pexels/ Anna Shvets