Düsseldorf – Alzheimer ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die bisher nicht geheilt werden kann. Die Symptome allerdings können insbesondere im Anfangsstadium durch medikamentöse und nicht-medikamentöse Behandlungen gemildert werden. Daher sollten alle, die bei sich oder einem nahestehenden Menschen Gedächtnisprobleme feststellen, mögliche Ursachen ärztlich abklären lassen. Die gemeinnützige Alzheimer Forschung Initiative e.V. informiert, wie die Untersuchung von Gedächtnisproblemen abläuft und gibt praktische Tipps, wie Patientinnen und Patienten den Arzttermin gut vorbereiten können.

Erste Anlaufstelle bei Gedächtnisproblemen ist die hausärztliche Praxis. Gerade für viele ältere Menschen ist die Hausärztin oder der Hausarzt eine wichtige Vertrauensperson, die zudem gut über deren gesundheitlichen Zustand Bescheid weiß. Dort wird zunächst abgeklärt, worin die Ursachen liegen könnten – in einer heilbaren Erkrankung, wie beispielsweise einer Depression, oder doch einer Demenz. Dazu erfolgen neben einem Gespräch auch allgemeine Untersuchungen, wie die Überprüfung des Blutdrucks und der Blutwerte.

Sollte sich der Verdacht auf eine dementielle Erkrankung wie Alzheimer erhärten, wird von der hausärztlichen Praxis eine Überweisung an eine Fachärztin oder einen Facharzt aus der Neurologie oder Psychiatrie ausgestellt. Eine weitere Möglichkeit ist die Überweisung an eine Gedächtnissprechstunde oder Gedächtnisambulanz. Deren Teams sind insbesondere auf die Diagnose und Therapie von Gedächtnisproblemen spezialisiert. Hier finden weitere Untersuchungen statt, zum Beispiel Gedächtnistests und bildgebende Verfahren wie Magnetresonanztomographie (MRT) oder Computertomographie (CT). Eine bundesweite Datenbank mit allen Gedächtnisambulanzen bieten die Alzheimer Forschung Initiative auf ihrer Webseite: www.alzheimer-forschung.de/gedaechtnisambulanzen

Generell empfehlenswert ist, ein Familienmitglied oder eine andere nahestehende Person zum Untersuchungstermin mitzunehmen, die ebenfalls befragt werden kann. Der Grund: Gedächtnisprobleme werden von Erkrankten häufig anders erlebt als von ihrem nächsten Umfeld. Gerade solche Informationen sind wichtig für die ärztliche Diagnose.

Eine weitere sinnvolle Maßnahme ist die Vorbereitung des Arzttermins. Sich Beschwerden und offene Fragen zu notieren, gibt in der Sprechstunde die Sicherheit, nichts Wichtiges zu vergessen. Wichtig für die fachärztliche Diagnose sind sowohl jegliche körperlichen Beschwerden, wie Schmerzen oder Fieber als auch seelische Probleme, wie Antriebslosigkeit oder Niedergeschlagenheit. Notieren Sie zudem am besten auch Fragen, die Sie rund um die Diagnose haben, zum Beispiel zu Testverfahren.

Als Hilfestellung haben wir einen Leitfaden zusammengestellt, an dem Sie sich orientieren können:

  • Welche Gedächtnisprobleme liegen vor?
  • Wie macht sich die Vergesslichkeit bemerkbar?
  • Wann haben Sie die Probleme erstmals festgestellt?
  • Gibt es weitere Veränderungen, die Sie bemerkt haben, zum Beispiel in Ihrem Verhalten oder in Ihrer Stimmung?
  • Gibt es auch rein körperliche Beschwerden, wie etwa Schmerzen oder Fieber?
  • Gibt es bestimmte Tageszeiten, an denen die Beschwerden auftreten? Wie lange dauern diese an?
  • Wodurch verbessert oder verschlechtert sich der Zustand?
  • Wie sehr schränken die Beschwerden im Alltag ein?

Wichtig ist, bei der Beantwortung möglichst ehrlich und möglichst genau zu sein. Darüber hinaus sollte die Ärztin oder der Arzt wissen, welche Medikamente eingenommen werden. Hierzu zählen sowohl verschreibungspflichtige Medikamente als auch frei verkäufliche Mittel wie Vitamine oder Augentropfen. Es empfiehlt sich, die Medikamente aufzuschreiben oder gleich mitzubringen.

Bestellinformation: Die Broschüre „Diagnose-Verfahren bei Alzheimer – Ärztliche Tests im Überblick“ sowie weitere Informationsmaterialien können kostenfrei bestellt werden bei der Alzheimer Forschung Initiative e.V., Kreuzstr. 34, 40210 Düsseldorf; Telefonnummer 0211 – 86 20 66 0; Webseite: www.alzheimer-forschung.de/diagnoseverfahren.

Informationen zur Alzheimer-Krankheit

Über die Alzheimer Forschung Initiative e.V.

Die Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI) ist ein gemeinnütziger Verein, der das Spendenzertifikat des Deutschen Spendenrats e.V. trägt. Seit 1995 fördert die AFI mit Spendengeldern Forschungsprojekte engagierter Alzheimer-Forscherinnen und –Forscher stellt kostenloses Informationsmaterial für die Öffentlichkeit bereit. Bis heute konnte die AFI 360 Forschungsaktivitäten mit 14,5 Millionen Euro unterstützen und über 925.000 Ratgeber und Broschüren verteilen. Interessierte und Betroffene können sich auf www.alzheimer-forschung.de fundiert über die Alzheimer-Krankheit informieren und Aufklärungsmaterial anfordern. Ebenso finden sich auf der Webseite Informationen zur Arbeit des Vereins und allen Spendenmöglichkeiten. Botschafterin der AFI ist die Journalistin und Sportmoderatorin Okka Gundel.

Foto: Pexels/ Karolina Grabowska