PAIN2.0 ist ein ambulantes Therapieangebot für Menschen mit wiederkehrenden Schmerzen. Die Teilnahme ist ab sofort möglich.

In Deutschland leiden mehr als zwölf Millionen Menschen unter chronischen Schmerzen. Damit verbunden sind oft auch körperliche Einschränkungen und depressive Stimmungen. Damit Schmerzen erst gar nicht chronisch werden, bietet die Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) ein spezielles ambulantes Therapieprogramm an. Es heißt PAIN2.0. Das berufsbegleitende zehnwöchige Projekt richtet sich an erwachsene Patientinnen und Patienten mit ständig wiederkehrenden Schmerzen. „Mit dem Programm wollen wir eine Versorgungslücke schließen, denn bei vielen Menschen schreitet die Chronifizierung von Schmerzen unnötig fort. Eine Prävention chronischer Schmerzen ist auch ambulant nötig und möglich“, sagt Privatdozent Dr. Martin Dusch, Leiter des Fachbereichs Schmerzmedizin. PAIN2.0 ist eine Initiative der Deutschen Schmerzgesellschaft e.V. und der Barmer Krankenversicherung. An der bundesweiten Versorgungsstudie nehmen insgesamt 22 medizinische Einrichtungen teil.

Fachleute aus Medizin, Psychologie und Physiotherapie sind dabei

Das Programm besteht aus Einzelsitzungen und Gruppentherapie. In der Gruppe arbeiten die Patientinnen und Patienten mit Fachleuten aus der Medizin, Psychologie und Physiotherapie zusammen. Die Teilnehmenden werden aus allen Perspektiven betrachtet, individuell betreut und optimal therapiert. „Das Konzept orientiert sich an den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen zur Vorbeugung chronischer Schmerzen“, erklärt PD Dr. Dusch. Den Teilnehmenden wird einerseits Wissen über Schmerz und seine Risikofaktoren vermittelt, andererseits werden körperliche Übungen trainiert. So sollen sie lernen, präventive Strategien in ihren Alltag zu integrieren. Das Ziel des Versorgungsprojekts ist die Aufrechterhaltung der Leistungsfähigkeit und der Selbstwirksamkeit der Betroffenen.

Innovationsfonds fördert Projekt

Das Projekt PAIN2.0 wird durch den Innovationsfonds beim Gemeinsamen Bundesausschuss über drei Jahre mit rund sieben Millionen Euro gefördert. „Wir hoffen auf gute Projektergebnisse“, sagt PD Dr. Dusch. Nach Abschluss der Studie und Evaluation in rund drei Jahren könnte das neue Behandlungsprogramm dann in die Regelversorgung des Deutschen Gesundheitswesens überführt werden.

Die Teilnahme an dem Therapieprogramm ist ab sofort möglich. Gesucht werden Erwachsene, die schon länger als sechs Wochen unter wiederkehrenden Schmerzen leiden, und Erwachsene, die sich wegen immer wiederkehrender Schmerzen in ihrer Lebensführung eingeschränkt fühlen. Bei Interesse können sie sich wenden an: Schmerzambulanz der MHH, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, Carl-Neuberg-Str. 1, 30625 Hannover, Telefon (0511) 532-3108, E-Mail: schmerzambulanz@mh-hannover.de.

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