Schlaf vor der Impfung beeinflusst Impfwirksamkeit
Die Impfwirksamkeit kann durch Faktoren beeinfluss werden, die sich auf die Fitness unseres Immunsystems auswirken. Dazu gehört ausreichender Schlaf. Auch der Zeitpunkt der Impfung kann aufgrund des Biorhythmus immunmodulierender, körpereigener Substanzen relevant sein. Im systematischen Review zeigte sich, dass Schlafmenge und Impfung am Morgen einfache Strategien zur Verbesserung der Impfwirksamkeit darstellen könnten.
Seit der Entwicklung und dem Einsatz der Impfstoffe gegen das neue Coronavirus SARS-CoV-2 wird die Wirksamkeit der Impfung sowie Faktoren, die diese verbessern können, außerhalb klinischer Studien ermittelt. Eine mögliche Rolle bei der Impfwirksamkeit können Faktoren spielen, die sich bekanntermaßen auf die Fitness unseres Immunsystems auswirken. Dazu gehört ausreichender Schlaf. Auch der Zeitpunkt der Impfung im Tag-Nacht-Rhythmus könnte aufgrund des Biorhythmus immunmodulierender, körpereigener Substanzen relevant sein.
Impfwirksamkeit: Spielen Schlaf und Tageszeit der Impfung eine Rolle?
Wissenschaftler untersuchten nun den Einfluss von Schlaf und Impfzeitpunkt auf die Impfwirksamkeit in einem systematischen Review nach dem PRISMA-Protokoll (Preferred Reporting Items for Systematic Reviews and Meta-Analyses). Relevante Studien wurden aus drei medizin-wissenschaftlichen Datenbanken (PubMed, Web of Science und Scopus) ermittelt, mit Veröffentlichungsdaten bis 12. März 2022.
Systematischer Review: 8 Studien zu Schlafmenge, 7 Studien zu Impfzeitpunkt
Die Autoren konnten 8 Studien zu Schlaf und Immunantwort nach der Impfung in die Analyse einbeziehen. 5 dieser Studien befassten sich mit der Impfung gegen das Influenza-Virus, zwei Studien fokussierten auf Hepatitis A (Hep-A) und eine Studie auf Hepatitis B (Hep-B). 6 von 8 Studien fanden eine positive Korrelation zwischen Schlaf und Immunantwort auf die Impfung.
Zur Frage des Zeitpunkts der Impfung konnten 7 Studien analysiert werden. Davon untersuchten zwei Studien die Influenza-Impfung, eine Studie betrachtete Hep-A und Influenza, eine Studie betrachtete das BCG-Vakzin, eine Studie untersuchte ein hexavalentes Vakzin und zwei Studien untersuchten die Coronavirus-Impfung. 4 von 7 Studien, darunter eine Studie zu einem inaktivierten SARS-CoV-2-Vakzin, berichteten Vorteile der Impfung am Morgen im Vergleich zur Impfung am Nachmittag. Dabei wurden Unterschiede in der Antikörperbildung und der Immunantwort im Anschluss nach der Impfung gesehen.
Ausreichend Schlaf kann Impfung wirksamer machen
Zusammen zeigte sich somit, dass ausreichender Schlaf die Impfwirksamkeit verbessern könnte – dies wurde bislang nicht speziell für Impfstoffe gegen das neue Coronavirus gezeigt, die Ergebnisse bilden jedoch ein breites Spektrum von Impfstoffen gegen Viren ab und könnten somit auch auf die Coronavirus-Impfung übertragbar sein. Die Impfung am Morgen durchzuführen, zeigte sich ebenfalls für eine Reihe von Impfungen als vorteilhaft. Hierbei wurde auch die Immunreaktion auf eine Coronavirus-Impfung untersucht.
Morgens impfen statt nachmittags
Schlafmenge und Impfzeitpunkt könnten demnach einfache Strategien zur Verbesserung der Impfwirksamkeit darstellen. Weitere Studien sollten dies nun gezielt für Impfstoffe gegen das neue Coronavirus überprüfen.
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