Bewegung schützt vor Demenz
Eine Metaanalyse über 29 Studien mit über 1,4 Millionen Menschen zeigte, dass körperliche Aktivität das Risiko für Alzheimer-Demenz signifikant senken kann. Die Risikosenkung war bei Älteren, Normalgewichtigen sowie Menschen ohne genetisches Risiko besonders deutlich.
Alzheimer stellt weltweit eine zunehmende gesundheitliche Herausforderung dar, insbesondere in Ländern mit alternder Bevölkerung. Aus diesem Grund gewinnt die präventive Forschung zur Alzheimer-Krankheit zunehmend an Bedeutung. In den letzten Jahren ist die körperliche Aktivität als potenzielle nicht-medikamentöse Intervention stärker in den Fokus gerückt.
Kann Bewegung zur Alzheimer-Prävention dienen?
Ziel eines systematischen Review mit Metaanalyse war es, den Einfluss von körperlicher Aktivität auf das Alzheimer-Risiko zu ermitteln. Zur Auswahl geeigneter Studien wurden die Datenbanken PubMed, Embase, Web of Science und die Cochrane Library bis zum 1. November 2024 durchsucht.
Systematischer Review mit Metaanalyse über 29 Studien und 1,4 Millionen Menschen
In die Hauptanalyse wurden 29 Studien aufgenommen, ergänzt durch 3 weitere für Zusatzanalysen. Insgesamt umfassten diese 1 453 561 Studienteilnehmer, von denen 68 497 an Alzheimer erkrankt waren. Die Ergebnisse zeigten, dass hochintensive körperliche Aktivität das Alzheimer-Risiko um 26 % senkte (Hazard Ratio, HR: 0,74; 95 % Konfidenzintervall, KI: 0,67 –0,83). Die Dosis-Wirkungs-Analyse zeigte, dass jeder Anstieg um 10 MET-Stunden pro Woche mit einer Risikoreduktion von 15 % einherging. Dies entspricht beispielsweise 3 Stunden spazieren gehen oder 1 Stunde hochintensivem Training pro Woche. Subgruppenanalysen ergaben stärkere Schutzeffekte bei Menschen ohne Adipositas (BMI < 25; HR: 0,65; 95 % KI: 0,52 – 0,82), bei Menschen ab 75 Jahren (HR: 0,57; 95 % KI: 0,48 – 0,67) sowie bei Nichtträgern des APOE-ε4-Gens (HR: 0,72; 95 % KI: 0,55 – 0,93). Weitere Analysen bestätigten die Robustheit der zusammengefassten Ergebnisse.
Körperliche Aktivität reduziert Alzheimer-Risiko signifikant
Die Studienergebnisse sprechen laut der Autoren dafür, dass körperliche Aktivität das Risiko für Alzheimer-Demenz senken kann. Bei Menschen ohne Adipositas, im höheren Alter und ohne APOE-ε4-Gen war die Wirkung der körperlichen Aktivität besonders ausgeprägt. Laut der Studienautoren bietet körperliche Aktivität eine kostengünstige, einfach umsetzbare, nicht-medikamentöse Präventionsstrategie.
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Autor: Jiang Y, Jin Z, Wang H, He X, Fu R, Yu X, Fu Q, Tian J, Li W, Zhu X, Zhang S, Lu Y. A dose-response meta-analysis of physical activity and the risk of alzheimer’s disease in prospective studies. J Neurol. 2025 Mar 7;272(4):256. doi: 10.1007/s00415-025-12960-1. PMID: 40053161.
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