Erhöht Endometriose das Risiko für ein Melanom?
Patientinnen mit Endometriose hatten ein erhöhtes Risiko für ein Melanom im Vergleich zu Frauen ohne Endometriose. Der absolute Anstieg des Risikos war jedoch gering. Weitere Forschung ist notwendig, um den Mechanismus hinter beiden Erkrankungen zu verstehen.
Die Pathogenese der Endometriose ist weitestgehend unbekannt. Die Erkrankung könnte daher auch durch ähnliche Mechanismen wie Krebserkrankungen geprägt sein. Eine retrospektive Kohortenstudie aus Schottland untersuchte jetzt das Risiko für ein Melanom bei Frauen mit Endometriose.
Die Wissenschaftler werteten dafür Daten von 281 937 Frauen aus einer nationalen Datenbank aus. In etwa 5 Millionen Personenjahren wurden die Frauen von 1981 bis 2010 beobachtet. Die Wissenschaftler verglichen 17 834 Frauen, bei denen Endometriose durch eine Operation diagnostiziert wurde, mit 83 303 Frauen ohne diagnostizierte Endometriose, mit 162 966 Frauen, die eine laparoskopische Sterilisation erhalten hatten, und mit 17 834 Frauen gleichen Alters aus der Allgemeinbevölkerung.
Höheres Risiko bei Frauen mit Endometriose
Frauen mit Endometriose hatten ein signifikant höheres Risiko für ein Melanom als Frauen ohne diagnostizierte Endometriose (HR 1,59; 95 % KI: 1,19 bis 2,13), Frauen mit Sterilisation (HR 1,82; 95 % KI: 1,39 bis 2,40) und Frauen aus der Allgemeinbevölkerung (HR 1,63; 95 % KI: 1,08 bis 2,45).
Patientinnen mit Endometriose hatten ein erhöhtes Risiko für ein Melanom im Vergleich zu Frauen ohne Endometriose. Der absolute Anstieg des Risikos war jedoch gering. Weitere Forschung ist notwendig, um den Mechanismus hinter beiden Erkrankungen zu verstehen.
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Referenz: Saraswat L, Ayansina D, Cooper K, Bhattacharya S. Risk of melanoma in women with endometriosis: A Scottish national cohort study. Eur J Obstet Gynecol Reprod Biol. 2021;257:144-148. doi:10.1016/j.ejogrb.2020.12.033
Foto: Pexels / Keira Burton