Es gab bereits verschiedene Berichte zu Hautveränderungen bei COVID-19-Patienten. Ein systematischer Review untersuchte nun, ob die Hautmanifestationen einen Rückschluss auf den Schweregrad der Coronavirus-Infektion erlauben könnten. Aus 47 Studien mit insgesamt 1 847 Patienten zeigte sich, dass die Art der Hautläsionen einen Hinweis auf den Behandlungsbedarf bei COVID-19 geben kann. Frostbeulen-artige Läsionen traten demnach häufiger bei milderen Verläufen auf, andere Läsionen wurden eher bei schweren Verläufen gesehen.

Es gab bereits verschiedene Berichte zu Hautveränderungen bei COVID-19-Patienten. Bisher wurde allerdings noch nicht untersucht, ob die Hautmanifestationen einen Rückschluss auf den Schweregrad der Coronavirus-Infektion erlauben könnten. Dazu führten Forscher nun einen systematischen Review durch und ermittelten zeitliche Zusammenhänge zwischen verschiedenen Arten von Haut-Läsionen und dem Schweregrad von COVID-19.

Deuten Hautveränderungen bei COVID-19 auch auf den Schweregrad?

In der systematischen Recherche wurden Studien mit Veröffentlichung zwischen Januar und Juli 2020 in den medizin-wissenschaftlichen Datenbanken Pubmed/Medline, Embase und Web of knowledge ermittelt, in denen Hautveränderungen und -läsionen im Zusammenhang mit COVID-19 beschrieben wurden.

Systematische Recherche: 47 Studien mit 1 847 Patienten

Aus 381 gefundenen Artikeln konnten 47 im Detail analysiert werden. Darin wurden insgesamt 1 847 Patienten mit bestätigtem COVID-19 untersucht. Die Häufigkeit von Hautmanifestationen bei diesen Patienten betrug 5,95 %. Die häufigste beschriebene Hautveränderungen war ein makulopapulärer Ausschlag (37,3 %). Dies trat besonders bei Frauen mittleren Alters mit moderatem Schweregrad von COVID-19 auf. 48 % der Patienten hatten einen milden Verlauf, 32 % einen moderaten Verlauf und 20 % einen schweren COVID-19-Verlauf. Milde Verläufe waren besonders mit Frostbeulen-artigen und Urtikaria-artigen Läsionen (Rötungen und Quaddeln) assoziiert. Patienten mit vaskulären Läsionen litten dagegen häufiger unter schwereren Verläufen. Bei 72 % der Patienten mit Frostbeulen-artigen Veränderungen besserte sich die Symptomatik ohne Medikation. Die Sterblichkeit in den hier betrachteten Studien lag bei insgesamt 4,5 %. Patienten mit vaskulären Läsionen hatten die höchste Sterblichkeitsrate (18,2 %), Patienten mit Urtikaria-artigen Läsionen die niedrigste (2,2 %).

Je nach Art der Hautläsion milde oder schwere Verläufe von COVID-19

Das Auftreten von Hautmanifestationen bei COVID-19-Patienten ist demnach kein Indikator für den Schweregrad der Erkrankung. Stattdessen hängt dies stark von der Art der Hautläsionen ab. Frostbeulen-artige Läsionen scheinen demnach häufig mit milderen Verläufen, die keiner medikamentösen Behandlung bedürfen, assoziiert. Vaskuläre Läsionen traten eher bei schwereren Verläufen auf und sollte somit als Warnzeichen für größeren Behandlungsbedarf betrachtet werden.

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Autor: Jamshidi, Parnian, Bahareh Hajikhani, Mehdi Mirsaeidi, Hassan Vahidnezhad, Masoud Dadashi, and Mohammad Javad Nasiri. “Skin Manifestations in COVID-19 Patients: Are They Indicators for Disease Severity? A Systematic Review.” Frontiers in Medicine 8 (February 16, 2021). https://doi.org/10.3389/fmed.2021.634208.

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