Herbizid fördert Darmentzündungen
Darmentzündungen nehmen in den Industrienationen immer weiter zu. Ein US-amerikanischer Artikel hat sich mit den Umweltfaktoren beschäftigt, die chronisch entzündliche Darmentzündungen fördern können.
Genomweite Assoziationsstudien haben Risikoloci identifiziert, die mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) in Verbindung stehen. Die Prävalenz von CED wird in Industrieländern immer häufiger. Zudem wurde beobachtet, das bei Migranten, die in Gebiete mit höherer Krankheitsprävalenz ziehen, CED häufiger auftritt. Dies legt nahe, dass Umweltfaktoren ebenfalls wichtige Determinanten für die Anfälligkeit und den Schweregrad von CED darstellen.
Umweltfaktoren, die CED fördern
Bisher wurde die Identifizierung von relevanten Umweltfaktoren und der zugehörigen Mechanismen durch das Fehlen von geeigneten Untersuchungsmethoden limitiert. Mit einem integrierten Ansatz haben Wissenschaftler nun Umweltfaktoren identifiziert, die Darmentzündungen fördern. Hierzu wurden Datenbankanalysen sowie die Forschung an Zebrafischen und Mausmodellen kombiniert. Dieser Ansatz konnte zeigen, dass das Herbizid Propyzamid Entzündungen im Dünn- und Dickdarm verstärkt. Darüber hinaus konnte gezeigt werden, dass die AHR-NF-κB-C/EBPβ-Signalachse in T-Zellen und dendritischen Zellen Darmentzündungen fördert. Auch Propyzamid zielt auf diesen Signalweg ab.
Pflanzenschutzmittel fördern Darmerkrankungen
Herbizide können über die AHR-NF-κB-C/EBPβ-Signalachse Darmentzündungen fördern. Die Aufklärung der Pathogenese bei CED kann möglicherweise auch auf andere entzündliche Erkrankungen übertragen werden.
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