Marihuana-Konsum der Frau könnte Risiko für Fehlgeburten erhöhen
Frauen, die eine künstliche Befruchtung durchliefen, erhöhten mit Marihuana-Konsum vor der Behandlung die Wahrscheinlichkeit einer Fehlgeburt. Bei den Partnern waren die Ergebnisse eher gegensätzlich.
Marihuana sind getrocknete Blüten und Blätter der Hanfpflanze, die als Rauschmittel, aber auch als Arzneimittel eingesetzt werden. Wissenschaftler aus den USA untersuchten jetzt, welchen Einfluss das Rauchen von Marihuana auf eine künstliche Befruchtung hat.
Die Wissenschaftler untersuchten 421 Frauen zwischen 2004 und 2017 in einer Fruchtbarkeitsklinik. Unter ihnen waren 200 Frauen, bei denen auch der Partner Teil der Studie war. Die Männer und Frauen berichteten vor der künstlichen Befruchtung, ob sie Marihuana rauchten, mal geraucht hatten oder noch nie geraucht hatten.
Frauen, die bei Beginn einer künstlichen Befruchtung rauchten, hatten häufiger Fehlgeburten
44 % der Frauen und 61 % der Männer hatten schon mal geraucht. 3 % der Frauen und 12 % der Männer waren zu Beginn der künstlichen Befruchtung Marihuana-Raucher. Die Frauen durchliefen teils mehrere Zyklen zur künstlichen Befruchtung. Bei 317 Frauen (395 Zyklen) kam es zu einem positiven Schwangerschaftstest (Beta-HCG-Test). Von ihnen hatten die 9 Frauen (mit 16 Zyklen), die Marihuana rauchten, eine mehr als doppelt so hohe Wahrscheinlichkeit für eine Fehlgeburt als die Frauen, die noch nie oder in der Vergangenheit geraucht hatten.
Bei Paaren, bei denen der Mann rauchte (23 Paare, 41 Zyklen), kam es jedoch zu einer höheren Wahrscheinlichkeit für eine Lebendgeburt. Diese lag bei 48 % im Vergleich zu 29 % bei Paaren, bei denen der Mann nicht rauchte.
Frauen, die eine künstliche Befruchtung durchliefen, erhöhten mit Marihuana-Konsum vor der Behandlung die Wahrscheinlichkeit einer Fehlgeburt. Bei den Partnern waren die Ergebnisse eher gegensätzlich.
Referenz: Nassan FL, Arvizu M, Mínguez-Alarcón L, et al. Marijuana smoking and outcomes of infertility treatment with assisted reproductive technologies. Hum Reprod. 2019;34(9):1818-1829. doi:10.1093/humrep/dez098