Die Behandlung mit Onabotulinumtoxin A führte auch nach langfristiger Behandlung über mehr als 5 Jahre zu anhaltender Reduktion der Häufigkeit von Migräneattacken. Dabei kamen keine neuen Sicherheitsbedenken auf.

In Echtwelt-Studien konnten anhaltende therapeutische Effekte und ein vorteilhaftes Sicherheitsprofil von Onabotulinumtoxin-A über bis zu 4 Jahre der Langzeittherapie chronischer Migräne gezeigt werden. Die vorliegende Studie ermittelte nun das Sicherheitsprofil und die Wirksamkeit von Onabotulinumtoxin-A bei chronischer Migräne in der Alltagsbehandlung über mehr als 5 Jahre.

Botulinumtoxin A bei chronischer Migräne über mehr als 5 Jahre

Die retrospektive Analyse von Behandlungsdaten umfasste Patienten mit chronischer Migräne, die über mindestens 5 Jahre in 19 spanischen Kopfschmerzkliniken mit Onabotulinumtoxin-A behandelt wurden.

Retrospektive Analyse von Behandlungsdaten von 489 Patienten

Insgesamt wurden Daten von 489 Patienten im durchschnittlichen Alter von 49 Jahren (82,8 % Frauen) betrachtet. Im Mittel begannen die Migräneattacken der Patienten im Alter von 21,8 Jahren, an chronischer Migräne litten die Patienten im Schnitt seit 6,4 Jahren. Jeder 5. (20,8 %) hatte Migräne mit Aura. In der Baseline berichteten die Patienten im Schnitt 24,7 monatliche Kopfschmerztage und 15,7 monatliche Migränetage. Die Responderrate betrug 59,1 %, im Mittel wurden die monatlichen Migränetage um 9,4 Tage reduziert (von 15,7 auf 6,3 Tage; p < 0,001). Die monatlichen Kopfschmerztage wurden um 14,9 Tage reduziert (von 24,7 auf 9,8 Tage; p < 0,001).

Effektive Langzeittherapie: -9,4 monatliche Migränetage, -14,9 monatliche Kopfschmerztage

Bezüglich Nebenwirkungen oder unerwünschten Ereignissen wurden von 17,5 % Nackenschmerzen, von 17,3 % Kopfschmerzen, bei 8,5 % Augenlid-Ptosis (herabhängendes Augenlid), von 7,5 % eine Atrophie des M. temporalis und bei 3,2 % eine Trapezius-Muskelatrophie berichtet. Darüber hinaus traten nach der Langzeitbehandlung über mehr als 5 Jahre keine ernsten unerwünschten Ereignisse auf. Es wurden zudem keine Behandlungsabbrüche aufgrund von Sicherheits- oder Verträglichkeitsproblemen berichtet.

Keine neuen Sicherheitsbedenken in der Langzeitbehandlung über mehr als 5 Jahre

Die Behandlung mit Onabotulinumtoxin A führte auch nach langfristiger Behandlung über mehr als 5 Jahre zu anhaltender Reduktion der Häufigkeit von Migräneattacken. Dabei kamen keine neuen Sicherheitsbedenken auf.

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Autor: Navarro-Pérez MP, González-Quintanilla V, Muñoz-Vendrell A, Madrigal E, Alpuente A, Latorre G, Molina F, Monzón MJ, Medrano V, García-Azorín D, González-Oria C, Gago-Veiga A, Velasco F, Beltrán I, Morollón N, Viguera J, Casas-Limón J, Rodríguez-Vico J, Cuadrado E, Irimia P, Iglesias F, Guerrero-Peral &L, Belvís R, Pozo-Rosich P, Pascual J and Santos-Lasaosa S (2024) Long-term safety of OnabotulinumtoxinA treatment in chronic migraine patients: a five-year retrospective study. Front. Neurol. 15:1417831. doi: 10.3389/fneur.2024.1417831

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