Orale Symptome von COVID-19: Meta-Analyse
Zunehmend werden Läsionen im Mundraum bei COVID-19 berichtet. Ziel der vorliegenden Meta-Analyse war es, die verschiedenen Formen der oralen Manifestationen von COVID-19 und ihre Prävalenz zu ermitteln. Zur konkreten Häufigkeit solcher Schäden im Mundraum konnten 10 Studien genauer betrachtet werden. Die Prävalenz von generellen oralen Läsionen betrug 0,33. Mundtrockenheit trat dagegen vermutlich konsistenter und häufiger auf (44 % der Patienten). Generell fordern die Autoren mehr Forschung zu Prävalenz und Ursachen der Mundraum-Symptome bei COVID-19.
Zunehmend werden Läsionen im Mundraum bei COVID-19 berichtet. Ziel der vorliegenden Meta-Analyse war es, die verschiedenen Formen der oralen Manifestationen von COVID-19 und ihre Prävalenz zu ermitteln.
Wie häufig treten COVID-19-Symptome im Mundraum auf?
Die Forscher durchsuchten dazu die medizin-wissenschaftlichen Datenbanken PubMed/Medline, Scopus, Web of Science und Google Scholar nach Publikationen zu Mund-Symptomen bei Patienten mit PCR-bestätigtem COVID-19.
Meta-Analyse über 74 Studien
Aus 310 Veröffentlichungen konnten 74 in die Meta-Analyse aufgenommen werden. Die Wissenschaftler ordneten orale Läsionen bei COVID-19 nach ihrer Ursache, beispielsweise iatrogene Läsionen (durch die medizinische Maßnahme verursacht) infolge von Intubierung oder ausgelöst durch opportunistische Infektionen. Von den eingeschlossenen Studien berichteten 35 orale Läsionen, die wahrscheinlich durch die Infektion mit dem neuen Coronavirus SARS-CoV-2 verursacht wurden. Zur konkreten Häufigkeit solcher Schäden im Mundraum konnten 10 Studien genauer betrachtet werden. Die Prävalenz von generellen oralen Läsionen betrug 0,33 (95 % Konfidenzintervall, KI: 0,11 – 0,60; 3 Studien). Mundtrockenheit wurde häufiger gesondert berichtet: Xerostomie-bedingte Läsionen traten in 4 Studien, die dieses Symptom berichteten, mit einer Prävalenz von 0,44 auf (95 % KI: 0,36 – 0,52; 4 Studien). Aphthen-artige Läsionen waren mit einer Prävalenz von 0,10 (95 % KI: 0,01 – 0,24; 3 Studien) dagegen seltener zu sehen. Insgesamt zeigte sich in den Studien eine große Heterogenität. Lediglich Mundtrockenheit schien etwas konsistenter als Problem aufzutreten.
Generelle Läsionen, Mundtrockenheit oder Aphthen bei bis zu 44 %
Die Forscher schließen, dass eine Wissenslücke zur Häufigkeit von Schäden im Mundraum aufgrund von COVID-19 besteht. Weitere beobachtende Studien zum Thema, die auch mögliche Ursachen genauer beleuchten, sind demnach notwendig.
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Autor: Aragoneses J, Suárez A, Algar J, Rodríguez C, López-Valverde N, Aragoneses JM. Oral Manifestations of COVID-19: Updated Systematic Review With Meta-Analysis. Front Med. 2021;8. doi:10.3389/fmed.2021.726753
Foto: Pexels/ Andrea Piacquadio