Quinagolid: Eventuell hilfreich bei tief-infiltrierender Endometriose
Eine randomisiert-kontrollierte Studie mit 67 Teilnehmerinnen fand keine signifikanten Unterschiede zwischen einer Behandlung mit Quinagolid-Vaginalring versus Placebo in Bezug auf die Größe der gesamten Läsionen. Die Post-Hoc-Analyse fand jedoch in der Behandlungsgruppe häufigere Läsionsregression, speziell bei tief-infiltrierender Endometriose. Weitere Studien sollten dies gezielt untersuchen.
Frühere Studien haben gezeigt, dass Agonisten gegen den Dopaminrezeptortyp-2 (DRD2-Agonisten) eventuell Endometriose-Läsionen reduzieren könnten. Dahinter wird die Inhibition der Angiogenese-getriebenen Entwicklung und Erhaltung der Läsionen vermutet. Quinagolid ist ein selektiver DRD2-Agonist, der in Phase-1-Studien bereits in lang-anhaltender Darreichung in Form eines Vaginalrings geprüft wurde. Dabei wurden Geschlechtshormonspiegel, Menstruationszyklusdauer und Endometrium-Histologie nicht nachteilig beeinflusst. Wissenschaftler untersuchten nun die Wirksamkeit des Quinagolid-Vaginalrings in einer klinischen Studie der Phase 2.
Quinagolid-Vaginalring wirksam bei Endometriose?
Die Studie wurde randomisiert, doppelblind und placebokontrolliert mit Patientinnen zwischen 18 und 45 Jahren durchgeführt. Die Teilnehmerinnen litten an Endometrioma, tief-infiltrierende Endometriose und/oder Adenomyose und erhielten zufällig einen Vaginalring entweder mit Quinagolid oder Placebo. Die Behandlung und Nachbeobachtung erfolgte über 4 Menstruationszyklen. Vorrangiges Behandlungsziel war die Reduktion der gesamten Läsionsgröße. Sekundär untersuchte die Studie Schmerzreduktion, Veränderungen im Prolactinspiegel sowie in Menstruationszyklus und Blutung, sowie die Sicherheit der Behandlung.
Randomisiert-kontrollierte Studie mit 67 Frauen
Insgesamt nahmen 67 Frauen an der Studie teil und erhielten entweder Quinagolid (n = 35) oder Placebo (n = 32). Es wurden keine signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen mit Blick auf Reduktion der Läsionsgröße festgestellt. Es wurden ebenso keine signifikanten Unterschiede in patientenberichteten Ergebnissen, Prolactinspiegeln, Menstruationszyklen oder unerwünschten Ereignissen zwischen den Gruppen festgestellt. Exploratorische Post-hoc-Analysen zeigten jedoch häufigere Regression von Läsionen in der Quinagolidgruppe (61,3 % der Läsionen; n = 19/31) als in der Placebogruppe (35,5 %; n = 11/31; p = 0,04). Speziell zeigte sich ein signifikanter Unterschied in der Regression bei Frauen mit tief-infiltrierender Endometriose (Quinagolid: n = 7/19; 36,8 %; Placebo: n = 2/26; 7,7 %; p = 0,02).
Keine Signifikanz im primären Ziel, aber vielversprechende Ergebnisse für tief-infiltrierende Endometriose
Die Studie fand somit keine signifikanten Unterschiede zwischen den Behandlungsgruppen in Bezug auf die Größe der gesamten Läsionen. Allerdings fanden exploratorische Analysen, dass Läsionen häufiger in der Behandlungsgruppe zurückgingen, speziell bei tief-infiltrierender Endometriose. Weitere Studien sollten dies gezielt untersuchen.
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Autor: Pellicer A, Taylor HS, Alberich-Bayarri A, Liu Y, Gamborg M, Barletta KE, Pinton P, Heiser PW, Bagger YZ. Quinagolide vaginal ring for reduction of endometriotic lesions: Results from the QLARITY trial. Eur J Obstet Gynecol Reprod Biol. 2025 Jun;310:113946. doi: 10.1016/j.ejogrb.2025.113946. Epub 2025 Mar 30. PMID: 40188683.
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