Solarium könnte das Risiko für Endometriose erhöhen
Die Studie deutet an, dass Solarium oder Sonnenbäder, die zu Sonnenbrand führen, das Risiko für Endometriose erhöhen könnten. Eine hohe UV-Einstrahlung am Wohnort könnte hingegen schützend wirken. Die Wissenschaftler vermuten, dass Vitamin D für den Effekt verantwortlich sein könnte.
Studien haben bereits einen Zusammenhang zwischen Endometriose und Hautkrebs gezeigt. Eine prospektive Kohortenstudie aus den USA untersuchte daher jetzt den Zusammenhang zwischen Sonne beziehungsweise Solarium und dem Risiko für Endometriose.
Die Studie untersuchte die Anwendung von Sonnencreme und Solarium, Sonnbrand sowie die UV-Einstrahlung am Wohnort bei 116 429 Teilneehmerinnen der Nurses‘ Health Study II. Die Teilnehmerinnern waren bei Beginn der Studie 1989 zwischen 25 und 42 Jahre alt. Bis 2015 beantworteten sie alle 2 Jahre Fragebögen.
Solarium und Sonnenbrand erhöhen das Risiko
Unter den Teilnehmerinnen kam es in 4 791 Fällen in 1 252 248 Personenjahren zu laparoskopisch bestätigter Endometriose. Die Nutzung eines Solariums während der Zeit in der Schule/im College (mindestens 6 Mal im Jahr vs. nie: HR = 1,19; 95 % KI = 1,01 bis 1,40; ptrend = 0,04) und im Alter von 25 bis 35 Jahren (HR = 1,24; 95 % KI = 1,12 bis 1,39; ptrend ≤ 0,0001) war positiv mit dem Risiko für Endometriose assoziiert. Auch Sonnenbrände als Erwachsener (ptrend = 0,03) und die Anwendung von Sonnencreme im Erwachsenenalter (ptrend= 0,002) waren positiv mit dem Risiko für Endometriose assoziiert. Die UV-Einstrahlung am Wohnort bei der Geburt (oberstes vs. unterstes Quintil: HR = 0,81; 95 % KI = 0,72 bis 0,92; ptrend = 0,0001), im Alter von 15 (HR = 0,79; 95 % KI = 0,7 bis 0,88; ptrend ≤ 0,0001) und im Alter von 30 (HR = 0,90; 95 % KI = 0,82 bis 0,99; ptrend = 0,21) war mit einem geringeren Risiko für Endometriose assoziiert.
Die Studie deutet an, dass Solarium oder Sonnenbäder, die zu Sonnenbrand führen, das Risiko für Endometriose erhöhen könnten. Eine hohe UV-Einstrahlung am Wohnort könnte hingegen schützend wirken. Die Wissenschaftler vermuten, dass Vitamin D für den Effekt verantwortlich sein könnte.
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Referenz: Farland, L. V, Degnan, W. J., Harris, H. R., Han, J., Cho, E., VoPham, T., … Missmer, S. A. (2020). Recreational and residential sun exposure and risk of endometriosis: a prospective cohort study. Human Reproduction. https://doi.org/10.1093/humrep/deaa280
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