Mesenchymale Stammzellen, zeigte eine Metaanalyse über 14 randomisierte, kontrollierte Studien, können die Sterblichkeit von Patienten mit COVID-19-Pneumonie senken und einzelne Entzündungsmarker positiv beeinflussen, ohne zu einer Zunahme unerwünschter Ereignisse oder schwerwiegender unerwünschter Ereignisse zu führen. Größere randomisiert-kontrollierte Studien sollten diese Ergebnisse nun überprüfen.

Eine Coronavirus-Infektion kann zu stark erhöhten inflammatorischen Botenstoffen (Zytokine) und damit zu COVID-19-Symptomen wie Lungengewebe-Ödemen, Lungendiffusions-Störungen und akutem Lungenversagen (acute respiratory distress syndrome, ARDS) führen. Auch sekundäre Infektionen tragen zu einer erhöhten Sterblichkeit bei. Mesenchymale Stammzellen (MSC) weisen antiinflammatorische und immunmodulatorische Eigenschaften auf und könnten eine Behandlungsoption bei COVID-19 darstellen. Eine Reihe klinischer Studien zu dieser Thematik wurde mittlerweile durchgeführt. Die vorliegende systematische Recherche und Metaanalyse ermittelte nun die Sicherheit und Wirksamkeit von MSC-Infusionen bei Patienten mit COVID-19.

COVID-19-Pneumonie mit Stammzellen behandeln?

Mesenchymale Stammzellen können aus unterschiedlichen Gewebearten gewonnen werden, von Knochenmark über Adipozyten bis hin zu Nabelschnurblut oder sogar Organen wie Milz und Leber.

Die Autoren ermittelten relevante randomisiert-kontrollierte Studien aus den medizin-wissenschaftlichen Datenbanken PubMed/Medline, Web of Science, EMBASE und Cochrane Library mit Veröffentlichungsdaten bis 22. November 2023. Die Analyse umfasste Studienergebnisse wie therapeutische Wirksamkeit, klinische Symptome und unerwünschte Ereignisse.

Systematischer Review mit Metaanalyse über 14 randomisiert-kontrollierte Studien

Insgesamt betrachtete die Metaanalyse 14 randomisierte, kontrollierte Studien. Patienten mit COVID-19-Pneumonie, die im Rahmen ihrer Behandlung MSC-Infusionen erhielten, wiesen eine geringere Sterblichkeit auf als Kontrollpatienten mit Standardbehandlung (Risk ratio, RR: 0,76; 95 % Konfidenzintervall, KI: 0,60 – 0,96; p = 0,02). Die MSC-Infusion erreichte zudem eine signifikante Verbesserung klinischer Symptome (RR: 1,28; 95 % KI: 1,06 – 1,55; p = 0,009). Die Behandlung ging womöglich mit gedämpften Entzündungsprozessen einher, wie sich anhand eines gesenkten Interleukin-6-Spiegels andeutete, erreichte jedoch keine signifikanten Verbesserungen mit Blick auf Beatmungs-/Sauerstoffbedarf oder Dauer des Klinikaufenthalts. Es konnten keine signifikanten Unterschiede in der Häufigkeit unerwünschter Reaktionen oder schwerwiegender unerwünschter Ereignisse mit MSC-Infusion im Vergleich zur Standardbehandlung festgestellt werden.

Signifikant reduzierte Sterblichkeit ohne Zunahme an unerwünschten Ereignissen

Die Metaanalyse demonstrierte somit, dass mesenchymale Stammzellen effektiv und sicher zur Behandlung einer COVID-19-Pneumonie eingesetzt werden können, ohne Zunahme unerwünschter Ereignisse oder schwerwiegender unerwünschter Ereignisse. MSC-Infusionen senkten die Sterblichkeit der Patienten und beeinflussten einzelne Entzündungsmarker positiv. Größere randomisiert-kontrollierte Studien sollten diese Ergebnisse nun überprüfen.

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Autor: Lu W, Yan L, Tang X, Wang X, Du J, Zou Z, Li L, Ye J, Zhou L. Efficacy and safety of mesenchymal stem cells therapy in COVID-19 patients: a systematic review and meta-analysis of randomized controlled trials. J Transl Med. 2024 Jun 8;22(1):550. doi: 10.1186/s12967-024-05358-6. PMID: 38851730; PMCID: PMC11162060.

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