Die Ergebnisse deuten daher an, dass die meisten Menschen noch mindestens 8 Monate lang immun gegen SARS-CoV-2 bleiben. Untersuchungen über längere Zeiträume liegen bisher kaum vor.

Ein möglichst genaues Verständnis der Immunantwort, die auf eine Infektion mit SARS-CoV-2 folgt, ist für den Kampf gegen die Pandemie unabdingbar. Eine Studie aus den USA untersuchte, ob nach einer Infektion auch Gedächtniszellen gebildet werden, die vor einer zweiten Infektion schützen können.

Langfristige Immunität durch Gedächtniszellen

Neutralisierende Antikörper binden an ein Antigen eines Virus und neutralisieren so die Wirkung, ohne das Virus jedoch zu entfernen. Bei SARS-CoV-2 kann dieses Antigen beispielsweise das SPIKE-Protein sein, das das Virus benötigt, um in die Zielzelle einzudringen. Nach einer Infektion nimmt die Konzentration der Antikörper zunächst ab. Für die langfristige Immunität sind daher Gedächtniszellen notwendig.

Immunität bis zu 8 Monate

Die Wissenschaftler untersuchten 254 Proben von 188 COVID-19-Fällen. 43 der Proben waren mindestens 6 Monate nach einer Infektion genommen worden. Die Konzentration der IgG-Antikörper gegen das SPIKE-Protein war über mehr als 6 Monate stabil. SPIKE-spezifische Gedächtniszellen kamen nach 6 Monaten häufiger vor als einen Monat nach Symptombeginn. SARS-CoV-2-spezifische CD4+ und CD8+ T-Zellen hatten eine Halbwertszeit von 3 bis 5 Monaten. 95 % der Patienten hatten 5 bis 8 Monate nach der Infektion noch mindestens drei der vier Immunkomponenten.

Die Ergebnisse deuten daher an, dass die meisten Menschen noch mindestens 8 Monate lang immun gegen SARS-CoV-2 bleiben. Untersuchungen über längere Zeiträume liegen bisher kaum vor.

© Alle Rechte: DeutschesGesundheitsPortal.de

Referenz: Dan JM, Mateus J, Kato Y, et al. Immunological memory to SARS-CoV-2 assessed for up to 8 months after infection. Science. January 2021:eabf4063. doi:10.1126/science.abf4063

Foto: Pexels / Anna Shvets