Hirnschutz mit koffeinhaltigem Kaffee
Der Konsum von ungesüßtem, koffeinhaltigem Kaffee zeigte in einer aktuellen Studie eine verringerte Risikoassoziation für Demenzerkrankungen und Parkinson. Bei entkoffeiniertem oder gesüßtem Kaffee konnten keine signifikanten Zusammenhänge zwischen neurodegenerativen Erkrankungen und dem Kaffeekonsum festgestellt werden.
Beobachtungsstudien haben in der Vergangenheit bereits Zusammenhänge zwischen der Menge des Kaffeekonsums und einem geringeren Risiko für neurodegenerative Erkrankungen nahegelegt. Die Studien berücksichtigen jedoch keine Unterschiede zwischen gesüßtem, ungesüßtem, koffeinhaltigem und entkoffeiniertem Kaffee. Eine aktuelle Studie aus China zielte darauf ab, Zusammenhänge zwischen dem Konsum verschiedener Kaffeesorten (zuckergesüßt, künstlich gesüßt, ungesüßt, koffeinhaltig und entkoffeiniert) und dem Risiko für Alzheimer, verwandten Demenzerkrankungen (ADRD) und Morbus Parkinson (PD) sowie der damit verbundenen Sterblichkeit zu ermitteln.
Zusammenhang zwischen Art des Kaffeekonsums und Neurodegeneration
Die prospektive Studie umfasste 204 847 Teilnehmer (44,7 % Männer) aus der UK Biobank. Statistische Modelle wurden verwendet, um die Zusammenhänge zwischen Kaffeekonsum und neurodegenerativen Folgen zu bewerten. Auf der Grundlage ihres Kaffeekonsums wurden die Teilnehmer in 5 Gruppen unterteilt: Nichtkaffeetrinker, > 0 – 1 Tasse/Tag, ≥ 1–2 Tassen/Tag, ≥ 2–3 Tassen/Tag und ≥ 3 Tassen/Tag.
Weniger Neurodegeneration bei hohem Konsum von ungesüßtem und koffeinhaltigem Kaffee
Bei einer durchschnittlichen Nachbeobachtungszeit von 9 Jahren wurden in der Studie 1 696 Fälle von ADRD, 1 093 Fälle von PD und 419 Todesfälle im Zusammenhang mit neurodegenerativen Erkrankungen dokumentiert. In der statistischen Analyse wiesen diejenigen mit der höchsten Aufnahme von ungesüßtem und koffeinhaltigem Kaffee (≥ 3 Tassen/Tag) im Vergleich zu Nichtkaffeetrinkern folgende Hazard Ratios (HR) auf:
- Demenzerkrankungen: HR: 0,75; 95 % Konfidenzintervalle, KI: 0,62 – 0,91
- Morbus Parkinson: HR: 0,71; 95 % KI: 0,56 – 0,91
- Neurodegenerative Todesfälle: HR: 0,67; 95 % KI: 0,44 – 1,01
Es wurden jedoch weder in der Gruppe mit entkoffeiniertem Kaffee noch in der Gruppe mit gezuckertem/künstlich gesüßtem Kaffee signifikante Zusammenhänge festgestellt (p > 0,05).
Koffeinhaltiger, ungesüßter Kaffee könnte vor Neurodegeneration schützen
Eine höhere Aufnahme von koffeinhaltigem Kaffee, insbesondere der ungesüßten Variante, war laut der Studienergebnisse mit einem geringeren Risiko für Demenzerkrankungen und Parkinson verbunden. Für Kaffee mit Zucker oder Süßstoff wurde kein derartiger Zusammenhang beobachtet.
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Autor: Zhang T, Song J, Shen Z, Yin K, Yang F, Yang H, Ma Z, Chen L, Lu Y, Xia Y. Associations between different coffee types, neurodegenerative diseases, and related mortality: findings from a large prospective cohort study. Am J Clin Nutr. 2024 Oct;120(4):918-926. doi: 10.1016/j.ajcnut.2024.08.012. Epub 2024 Aug 19. PMID: 39168304.
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