Durch die COVID-19-Pandemie und den Lockdown verschlechterte sich die mentale Gesundheit bei einem Teil der Bevölkerung in Großbritannien. Vor allem junge Leute, Frauen und Familien mit kleinen Kindern waren betroffen. 

Der Lockdown und die Unsicherheiten, die mit der COVID-19-Pandemie einhergehen, belasten viele Menschen. Eine Studie aus Großbritannien untersuchte jetzt die mentale Gesundheit vor und während der Pandemie.

Mentale Gesundheit vor und nach dem Lockdown

Die Längsschnittstudie wertete Teil-Ergebnisse der nationalen Kohortenstudie Household Longitudinal Study aus. 17452 Personen nahmen an einer Online Umfrage Ende April 2020 teil. Die mentale Gesundheit vor und während der COVID-19-Pandemie wurde anhand des GHQ-12 bestimmt (General Health Questionnaire).

Mentale Störungen nahmen im Lochdown zu

Die Prävalenz mentaler Störungen stieg von 18,9 % in 2018 bis 2019 auf 27,3 % im April 2020 nach einem Monat Lockdown. Der durchschnittliche GHQ-12 stieg ebenfalls von 11,5 auf 12,6. Dieser Wert lag um 0,48 Punkte höher als erwartet, wenn man die steigende Tendenzen der letzten Jahre berücksichtigt. Die stärksten Anstiege konnten bei 18- bis 24-Jährigen (2,69 Punkte), 25- bis 34-Jährigen (1,57 Punkte), bei Frauen (0,92 Punkten) und Personen mit kleinen Kindern (1,45 Punkte) gesehen werden. Personen, die vor der Pandemie einen Arbeitsplatz hatten, hatten durchschnittlich einen Anstieg von 0,63 Punkten.

Durch die COVID-19-Pandemie und den Lockdown verschlechterte sich die mentale Gesundheit bei einem Teil der Bevölkerung in Großbritannien. Vor allem junge Leute, Frauen und Familien mit kleinen Kindern waren betroffen.

Referenz: Pierce M, Hope H, Ford T, et al. Mental health before and during the COVID-19 pandemic: a longitudinal probability sample survey of the UK population. The Lancet Psychiatry. July 2020. doi:10.1016/S2215-0366(20)30308-4

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