Wissenschaftler aus Polen haben die Wirksamkeit und Sicherheit verschiedener Behandlungsoptionen der allergischen Rhinitis (beispielsweise saisonaler Heuschnupfen) evaluiert. Die Metaanalyse über 27 randomisiert-kontrollierte Studien betrachtete Antihistaminika, Glukokortikosteroide und Immuntherapien, die sich je nach spezifischem Auslöser, ob Hausstaubmilben, Gräser- oder Birkenpollen, unterschiedlich effektiv erwiesen.

Immer mehr Menschen in unserer Gesellschaft sind von einer allergischen Rhinitis betroffen, die auch langfristig zum Asthmarisiko beiträgt. Die saisonale allergische Rhinitis wird umgangssprachlich auch als Heuschnupfen bezeichnet, andere Auslöser einer allergischen Rhinitis, beispielsweise Hausstaubmilben, sind jedoch Jahreszeit-unabhängig. Die Linderung der Symptome ist zentral bei der Behandlung allergischer Rhinitis. Allerdings können auch Immuntherapien eingesetzt werden, durch die sich das Immunsystem allmählich an den Allergieauslöser (z. B. Pollen, Hausstaubmilben) gewöhnt.

Pollenflug, Heuschnupfenzeit: Was hilft?

Eine systematischer Review mit Metaanalyse über mehrere Studien hat sich mit der Wirksamkeit und Sicherheit von Behandlungsmöglichkeiten der allergischen Rhinitis beschäftigt. Neben Antihistaminika und symptomspezifischen Behandlungen wie Nasensprays wurden auch Allergie-Immuntherapien evaluiert. Die Autoren konzentrierten sich auf folgende Auslöser einer allergischen Rhinitis (Allergene):

  • Hausstaubmilben
  • Gräserpollen
  • Birkenpollen

Für jede Therapie und jede Allergenklasse führten die Autoren eine Metaanalyse zur Ermittlung der Wirksamkeit und der unerwünschten Ereignisse durch. Die erzielten Ergebnisse wurden als therapeutischer Index (TIX-Score) dargestellt.

Metaanalyse über 27 Studien: Vergleich verschiedener Allergiebehandlungen

In den ausgewerteten randomisierten, kontrollierten Studien kamen folgende Therapien zum Einsatz:

  • Orale Antihistaminika
  • Intranasale Antihistaminika
  • Intranasale Glukokortikosteroide
  • Subkutane Immuntherapie („Allergiespritze“)
  • Sublinguale Immuntherapie (Immuntherapie in Tablettenform)

Insgesamt 27 randomisierte, klinische Studien wurden in die Metaanalyse einbezogen. Insgesamt wurden die Behandlungen als sicher eingeschätzt. Die beste Gesamtwirksamkeit (TIX-Score) je nach auslösendem Allergen wurde für folgende Allergiebehandlungen beobachtet:

  • Hausstaubmilben: intranasale Glukokortikosteroide (Kortison-Nasenspray)
  • Gräserpollen:
    • Nasenspray mit Antihistaminika
    • kombiniertes Nasenspray mit Glukokortikosteroiden und Antihistaminika
  • Birkenpollen: sublinguale Immuntherapie

Allergische Rhinitis: Je nach Auslöser behandeln

Demnach erwiesen sich verschiedene in der Metaanalyse betrachtete Behandlungen als sichere, wirksame Methoden zur Linderung der Symptome einer ganzjährigen oder saisonalen allergischen Rhinitis. Die Studienübersicht deutet dabei an, dass je nach Allergieauslöser unterschiedliche Behandlungen zum Einsatz kommen könnten. Jedoch wiesen die ausgewerteten Studien laut der Autoren eine große Heterogenität auf, weshalb die Ergebnisse mit Vorsicht interpretiert werden sollten. Studien mit direktem Vergleich verschiedener Methoden sollten die noch offenen Fragen klären.

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Autor: Marko M, Pawliczak R. Pharmacotherapy and immunotherapy of allergic rhinitis induced by house dust mite, grass, and birch pollen allergens: a meta-analysis of randomized clinical trials. Expert Rev Respir Med. 2023 Jul-Dec;17(7):607-621. doi: 10.1080/17476348.2023.2241364. Epub 2023 Jul 28. PMID: 37489655.

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