Kaffee senkt das Risiko für Dickdarmkrebs – jedoch nur bei Frauen
Kaffee kann vor Darmkrebs schützen. Zu diesem Ergebnis kam die vorliegende Studie. Die schützende Wirkung von Kaffee wurde allerdings nur bei Frauen und nicht bei Männern beobachtet und bezog sich nur auf Tumore im Dickdarm und nicht im Enddarm.
Welchen Einfluss Kaffee auf die Gesundheit hat, ist immer wieder Gegenstand vieler Diskussionen. In kürzlich veröffentlichten Studien konnte gezeigt werden, dass Kaffee scheinbar keinen Einfluss auf das Risiko, an Prostatakrebs oder an der koronaren Herzkrankheit zu erkranken, hat (Studien von Sen und Kollegen und Rivera-Paredez und Kollegen, 2018 in den medizinischen Fachzeitschriften International journal of cancer bzw. The British journal of nutrition veröffentlicht). Doch wie sieht das im Hinblick auf Darmkrebs aus? Denn immerhin konnten Studien zeigen, dass sich viel Kaffeetrinken positiv auf den Krankheitsverlauf von Darmkrebs auswirken kann (Studien von Guercio und Kollegen und Hu und Kollegen, 2015 bzw. 2018 in den medizinischen Fachzeitschriften Journal of clinical oncology:official journal of the American Society of Clinical Oncology bzw. Gastroenterology veröffentlicht). Doch wie sieht das für das Risiko aus, überhaupt erst an Darmkrebs zu erkranken? Hat auch hier Kaffee eine positive Wirkung und kann das Risiko für Darmkrebs reduzieren? Dieser Fragen gingen Wissenschaftler aus Japan nach.
Wissenschaftler befragten mehr als 320000 Personen nach ihrem Kaffeekonsum
Die Wissenschaftler nutzten für ihre Analyse Daten von 8 verschiedenen Studien aus Japan. An diesen Studien nahmen insgesamt 320322 Personen teil, die alle zu ihrem Kaffeekonsum befragt wurden. Die Studienteilnehmer wurden im Durchschnitt etwa 14 Jahre lang begleitet. Die Wissenschaftler untersuchten, ob es einen Zusammenhang zwischen dem Kaffeekonsum und dem Auftreten von Darmkrebs gab – unter Berücksichtigung verschiedener Stellen, an denen der Tumor im Darm vorkommen kann.
Kaffee kann sich unter Umständen positiv auf das Darmkrebs-Risiko auswirken
Während des Beobachtungszeitraums erkrankten 6711 Personen an Darmkrebs. Allgemein betrachtet, konnten die Wissenschaftler keinen Zusammenhang zwischen dem Kaffeekonsum und dem Darmkrebs-Risiko feststellen – weder bei Frauen noch bei Männern. Bei genaueren Analysen zeichnete sich jedoch ein anderes Bild ab. Wurden nämlich spezielle Darmabschnitte, an denen sich der Darmkrebs entwickeln kann, getrennt voneinander betrachtet, fiel auf, dass Frauen, die mindestens 3 Tassen Kaffee am Tag tranken, ein geringeres Risiko für Tumore im Dickdarm hatten (um 20 % geringeres Risiko) als Frauen, die weniger häufig zu einer Tasse Kaffee griffen. Eine ähnlich schützende Wirkung von Kaffee konnte bei Männern allerdings nicht festgestellt werden. Und auch auf das Risiko für Tumore im Enddarm schien der Genuss von Kaffee keinen Einfluss zu haben – weder bei Frauen noch bei Männern.
Kaffee könnte somit vor Darmkrebs schützen. Dies war jedoch nur bei Frauen und bei Dickdarmkrebs, nicht aber bei Männern und bei Enddarmkrebs der Fall.
Referenz:
Kashino I, Akter S, Mizoue T, Sawada N, Kotemori A, Matsuo K, Oze I, Ito H, Naito M, Nakayama T, Kitamura Y, Tamakoshi A, Tsuji I, Sugawara Y, Inoue M, Nagata C, Sadakane A, Tanaka K, Tsugane S, Shimazu T; Research Group for the Development and Evaluation of Cancer Prevention Strategies in Japan. Coffee drinking and colorectal cancer and its subsites: A pooled analysis of 8 cohort studies in Japan. Int J Cancer. 2018 Jul 15;143(2):307-316. doi: 10.1002/ijc.31320. Epub 2018 Mar 8.