Wiener Gesundheitsverbund geht den häufigsten Corona-Impfmythen auf den Grund

​Die Zulassung mehrerer hochwirksamer und sicherer Covid-19 Impfstoffe war ein Lichtblick im Kampf gegen das Corona-Virus. Denn: Nur die Schutzimpfung verhindert nachweislich schwere Krankheitsverläufe und Todesfälle. Dennoch sind einige Menschen verunsichert. Gerüchte über eine angebliche Gefahr durch die Impfung halten sich hartnäckig. Mittlerweile haben über 60 Prozent[1] der österreichischen Bevölkerung zumindest eine Impfung erhalten, knapp 55 Prozent[2] sind vollimmunisiert. Um sicher durch den kommenden Herbst und Winter zu kommen, wäre allerdings eine wesentlich höhere Impfquote notwendig. Der Wiener Gesundheitsverbund trägt mit einem Faktencheck durch seine ExpertInnen in Form von kurzen Social Media Videos zur Aufklärung der gängigsten Corona-Impfmythen bei. Ziel der Kampagne ist es, der Skepsis gegenüber der COVID-Schutzimpfung entgegen zu wirken.

Mythen widerlegt mit Fakten:

  • Ein starkes Immunsystem schützt eh vor Covid-19

Eine Infektion mit dem Coronavirus hängt nicht davon ab, ob man ein funktionierendes oder ein geschwächtes Immunsystem hat, sondern davon, ob man Virus-Aerosole einatmet oder nicht. Wer Virus-Aerosole einatmet, kann sich infizieren und ist dadurch auch potenziell ansteckend für andere. Das verhindert auch ein funktionierendes Immunsystem nicht. Auch junge und gesunde Menschen mit einem völlig intakten Immunsystem können schwer an Covid-19 erkranken.

  • Die Impfung macht mich erst recht krank

Es gibt keinerlei Hinweise darauf, dass die COVID-Schutzimpfung das Immunsystem schwächt. Oft werden Impfreaktionen wie Fieber oder Müdigkeit als Schwäche des Immunsystems wahrgenommen. Aber genau das Gegenteil ist der Fall. Impfreaktionen zeigen, dass unser Immunsystem aktiv arbeitet und Antikörper bildet, um uns vor einer möglichen Infektion oder einem schweren Krankheitsverlauf zu schützen.

  • mRNA-Impfstoffe können mein Erbgut verändern

Das stimmt nicht. Gewisse Impfstoffe enthalten mRNA. Im Gegensatz dazu besteht unser Erbgut aus DNA. Weder unser Körper, noch das Virus, noch die Impfstoffe sind dazu in der Lage, mRNA in DNA umzuwandeln. Wir müssen uns daher nicht davor fürchten, dass sich die Impfung oder die mRNA in unser Erbgut einschleicht und dieses verändert.

  • Die Impfung schützt nicht vor der Delta-Variante

Fakt ist: Wer geimpft ist, hat im Vergleich zu Ungeimpften ein deutlich geringeres Risiko, an Covid-19 zu erkranken oder zu sterben. Das gilt genauso für die Delta-Variante. Die Delta-Variante breitet sich erst seit kurzer Zeit aus, daher gibt es noch keine umfassenden Daten dazu. Diese Variante des Virus unterscheidet sich bezüglich ihres Oberflächen-Antigens – also eines bestimmten Eiweißstoffes, der für die Erkennung des Virus wichtig ist – nur in wenigen Mutationen zu anderen Varianten. Impfstoffe trainieren das Immunsystem sehr wohl darauf, diese Oberflächen-Eiweißstoffe zu erkennen und damit die Virusinfektion erfolgreich und rasch zu eliminieren.

  • Die Langzeitfolgen der Impfung können noch nicht abgeschätzt werden

Nebenwirkungen zeigen sich generell bei Impfungen meist binnen weniger Stunden bis einiger Tage. Auch seltene Nebenwirkungen, wie Autoimmunreaktionen, treten in aller Regel innerhalb weniger Wochen nach Impfungen auf. Dasselbe trifft natürlich auch für die COVID-Schutzimpfung zu.

Foto: Pexels/ Anna Shvets