COVID-19 zeigt sich in vielen Formen. Spanische Forscher führten nun eine Querschnittsstudie in Madrid mit 666 COVID-19-Patienten durch, und untersuchten deren Mundschleimhaut auf mögliche Symptome von COVID-19. 11,7 % der Patienten wiesen tatsächlich ein Muster von Entzündungen von Zunge und Mundschleimhaut auf, das demnach auch auf eine mögliche Infektion mit dem Coronavirus hinweisen könnte.

COVID-19 zeigt sich in vielen Formen – als Atemwegserkrankung, mit thrombotischen oder neurologischen Symptomen oder mit Problemen der Verdauungsorgane oder der Haut. Hautmanifestationen wurden bereits in 5 klinische Muster unterteilt: Pseudo-Frostbeulen, vesikulär, urtikarial, makulopapular und livedoid (mit sichtbaren Störungen der Blutzirkulation in der Haut). Zusätzlich wurden auch orale Manifestationen berichtet – allerdings seltener.

Vielfältige Symptome von COVID-19 – auch im Mund?

Spanische Forscher führten nun eine Querschnittsstudie durch, in der sie die orale Mukosa von 666 Patienten mit COVID-19 im IFEMA Klinikum in Madrid im April 2020 untersuchten.

Querschnittsstudie in Madrid mit 666 COVID-19-Patienten

78 Patienten (11,7 %) wiesen Veränderungen der oralen Mukosa auf. Am häufigsten war eine vorübergehende, anteriore U-förmige linguale Papillitis (vergrößerte, entzündete Zungenpapillen, 11,5 %) zu sehen. Dazu kamen in manchen Fällen auch eine angeschwollene Zunge (6,6 %), Stomatitis aphthosa (Aphthen oder Mundfäule, 6,9 %), ein brennendes Gefühl im Mund (5,3 %), Mukositis (Mundschleimhautentzündung, 3,9 %), Glossitis mit fleckenförmiger Depapillation (Zungenentzündung, 3,9 %), weiß belegter Zunge (1,6 %) und Enanthema (Ausschläge an der Mundschleimhaut, 0,5 %). Die meisten Patienten berichteten zudem von Störungen des Geschmackssinns.

U-förmige Papillitis häufig zu sehen

COVID-19 manifestiert sich demnach auch in der Mundhöhle. Die häufigsten Symptome waren in dieser Studie eine vorübergehende Papillitis der Zunge, Glossitis mit fleckförmigem Papillenverlust und Brennen im Mund (burning mouth-Syndrom). Auch Mundschleimhautentzündungen mit oder ohne Aphthen oder Ausschlag konnte gesehen werden. Solche Symptome könnten demnach auch einen Hinweis auf eine mögliche COVID-19-Erkrankung liefern.

[DOI: 10.1016/j.ad.2021.02.007]

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Autor: Nuño González, A., K. Magaletskyy, P. Martín Carrillo, B. Lozano Masdemont, A. Mayor Ibarguren, M. Feito Rodríguez, and P. Herranz Pinto. “¿Son Las Alteraciones En La Mucosa Oral Un Signo de COVID-19? Estudio Transversal En Un Hospital de Campaña.” Actas Dermo-Sifiliográficas, February 2021. https://doi.org/10.1016/j.ad.2021.02.007.

Foto: Pexels/ Andrea Piacquadio